Sicheres Freimessen von beengten Räumen
Veröffentlicht: 26.09.2023
Ein Einstieg in beengte Räume wie Kanäle, Schächte, Silos und Tanks und das Arbeiten darin können äußerst gefährlich sein. Unterschiedliche Gefahren, die zum Teil weder riech- noch sichtbar sind, können hier auftreten. Umso wichtiger, aber auch vorgeschrieben sind daher theoretische und praktische Schulungen.
Erfahren Sie hier alles rund um das Thema: beengte Räume, tragbare Gasmesstechnik als Frühwarnsystem, die fünf Regeln bei der Auswahl der richtigen Gasmesstechnik und die Notwendigkeit von Schulungen.
Was ist beim Einstieg in beengte Räume wichtig?
Im Allgemeinen sind beengte Räume zum Beispiel unterirdische Kanäle und Tunnel, Speicherbehälter oder auch Lüftungs- und Aufzugsschächte. Diese bieten meist nur eingeschränkte Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten, sind von den meisten oder allen Seiten umschlossen, besitzen eine eingeschränkte Luftzirkulation und können Gefahren für Gesundheit und Sicherheit bergen.
Arbeiten in engen Tunneln oder dunklen Schächten sind für Instandhaltung, Inspektion oder auch Reinigung unumgänglich.
Vor dem Befahren von Behältern (CSE – Confined Space Entry) sind immer eine fachmännische Planung und die gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung der Mitarbeiter/-innen sowie die korrekte Absicherung gegen Unfälle wichtig.
Besonders gefährlich in beengten Räumen ist die bereits erwähnte eingeschränkte Luftzirkulation. Dies birgt atmosphärische Gefahren wie zum Beispiel brennbare, entflammbare oder explosive Stoffe, gesundheitsgefährdende Schadstoffe in der Luft, Sauerstoffmangel, Hitze und biologische Gefahrenstoffe.
Genauso sind die Gefahr eines Absturzes, herabfallende Gegenstände und Lärm nicht zu unterschätzen.
Tragbare Gasmesstechnik als Frühwarnsystem
Schulungen für das Befahren von Behältern und den Einstieg in beengte Räume sind auch unter CSE-Training bekannt. Das sogenannte Freimessen (Vorprüfung) spielt in diesen Ausbildungen eine ganz wesentliche Rolle.
Bei der Überwachung der Atmosphäre an einem Arbeitsplatz gibt es drei mögliche Gasgefahren, die zu berücksichtigen sind: Sauerstoffmangel, toxische Gase und brennbare Gase. Diese bergen Risiken der Erstickung, der Vergiftung oder auch einer Explosion oder eines Brandes. Viele Gase sind über die Sinne nicht wahrnehmbar und so noch gefährlicher.
Beim Freimessen ist zu beachten, dass Gasdetektoren Gase oder Dämpfe nur an der Stelle erfassen, wo die Probeentnahme stattfindet. Hierfür eignen sich tragbare Multi-Gasmessgeräte mit eingebauten Pumpen, denn diese können eine Probe von einer sicheren Stelle aus außerhalb des beengten Raumes entnehmen. Der Benutzer sieht die Sensormesswerte auf der Digitalanzeige des Geräts. Wichtig ist es auch, Messungen in unterschiedlichen Höhen vorzunehmen, da manche Gase schwerer als Luft sind und sich am Boden des beengten Raumes sammeln; andere wieder sind leichter und kommen in den oberen Bereichen des Raumes vor.
Gasmessgeräte sind Warnsysteme, die korrekt und anlassbezogen eingesetzt werden müssen, da sie sonst unter Umständen nicht den erforderlichen Schutz bieten. Auch ist es absolut notwendig, die Atmosphäre kontinuierlich zu überwachen, da sie sich während der notwendigen Arbeiten verändern kann. Ebenso gehört hier ein täglicher Kurztest bei Gasmessgeräten dazu.
Die fünf Regeln bei der Auswahl der richtigen Gasmesstechnik
Ein Gaswarngerät muss sorgfältig ausgewählt und der Anwender gut geschult werden.
- Im Hinblick auf die Zuverlässigkeit muss die Gasmesstechnik stoßfest, wasserfest und robust sein.
- Es ist unerlässlich, dass der Gasdetektor exakt funktioniert. Daher muss er regelmäßig geprüft und kalibriert werden.
- Wählen Sie das schnellste Gasmessgerät. Jede Sekunde kann entscheidend sein.
- Optische, akustische und Vibrationsalarme sollten bei Ihrem Gasmessgerät unbedingt möglich sein; auch ein Bewegungslosalarm, wie er von der Feuerwehr benutzt wird, ist sinnvoll.
- Eine möglichst einfache Bedienung des Geräts und damit schnelle Erlernbarkeit sind wichtig.
Grundlegende Schulungen
Um ein routiniertes Einsteigen in Behälter durchführen zu können, braucht man sowohl Theoriewissen als auch Praxiserfahrung bzw. Übung. Neben dem Einsatz der Gasmesstechnik muss auch die korrekte Verwendung von Atemschutz und PSA gegen Absturz und die Anwendung von Rettungstechniken erlernt werden. Reines Theoriewissen darüber reicht – auch gesetzlich – nicht aus.
Wichtig ist vor allem die praktische Übung, bei der verschiedene Gefahrensituationen selbst trainiert werden.
Sowohl bei der Auswahl der richtigen Gasmesstechnik als auch bei den Schulungen für Ihre Mitarbeiter helfen Ihnen unsere Fachberater gerne.
Wenn Sie Fragen dazu haben oder wir Sie zum Thema Gasmesstechnik unterstüzen können, kontaktieren Sie bitte unsere Fachberater für beratungsintensive PSA:
Markin Smukal
Produktmanager Beratungsintensive PSA / Fachkraft für Arbeitssicherheit
Tel.: +49 151 11459263
E-Mail: m.smukal@mls-safety.de
Jan Umstädter
Key Account Manager / Produktmanager Beratungsintensive PSA
Tel.: +49 173 6533418