Die drei Einsatzbereiche von Gasmessgeräten
Veröffentlicht: 26.09.2023
Die drei Einsatzbereiche von Gasmessgeräten
Gasmessgeräte können verschiedene Gefahren erkennen und frühzeitig davor warnen. Es geht dabei einerseits um Explosionsgefahr sowie andererseits um mögliche Gesundheitsschädigungen des Menschen durch Vergiftung oder Sauerstoffmangel. Die Gefahren werden also in drei Einsatzbereiche unterteilt:
Explosionsgefahr (Ex) aufgrund brennbarer Gase
Gasmessgeräte zur Erkennung von brennbaren Gasen und vor explosionsgefährdeten Atmosphären. Wenn Brennstoff oder brennbares Gas, Hitze oder eine Zündquelle und Sauerstoff zusammenkommen, kann Explosionsgefahr bestehen. Folgende Grenzwerte sind relevant:
untere Explosionsgrenze (UEG) oder untere Zündgrenze (UZG): geringste Konzentration von brennbarem Gas, Dampf oder Staub in der Luft, die eine Zündung noch ermöglicht
obere Explosionsgrenze (OEG) oder obere Zündgrenze (OZG): höchste Konzentration an Brennstoff in der Luft, bei der noch ausreichend Sauerstoff vorhanden ist, um eine Zündung auszulösen
Flammpunkt: niedrigste Temperatur, bei der sich ein Dampf-Luft-Gemisch bildet, das durch Fremdzündung entflammbar ist
Zündungsenergie: Mindestenergie, die einen brennbaren Stoff entzünden kann
Zündtemperatur (ehemals Zündpunkt): niedrigste unter definierten Bedingungen ermittelte Temperatur, bei der sich ein brennbarer Stoff entzündet
Typische Gase, die in diesem Bereich überwacht werden, sind beispielsweise Aceton, Benzol, Butan, Ethylen, Heptan, Hexan, Wasserstoff, Isobutan, Methan, Pentan, Toluol oder Propan.
Sauerstoffgefahr (Ox) durch Sauerstoffmangel oder -überschuss
Gasmessgeräte zur Erkennung von Sauerstoffmangel bzw. -überschuss warnen vor Erstickungsgefahr. Sauerstoffmangel bzw. akute Erstickungsgefahr herrscht dann, wenn der Sauerstoffgehalt in der Luft weniger als 17 Vol.-% beträgt. Die Atemluft enthält im Normalfall 20,8 Vol.-%, eine Kerze erlischt bei ca. 16 Vol.-% oder noch weniger, die in der Luft enthaltenen Schadgase können für den Menschen aber schon vorher tödlich sein.
Vergiftungsgefahr (Tox) – giftige Gase
Gasmessgeräte zur Erkennung von toxischen Gasen warnen vor Vergiftungsgefahr. Hier sind zwei Werte besonders wichtig:
MAK-Wert (maximale Arbeitsplatzkonzentration): Die angegebenen MAK-Werte lt. ArbeitnehmerInnenschutzgesetz sind für gesunde Menschen im erwerbsfähigen Alter definiert. Bei Einhaltung des MAK-Wertes besteht für die erwähnte Personengruppe keine Gefahr.
TRK-Wert (technische Richtkonzentration): Der TKR-Wert wird für Substanzen angeführt, für die es laut derzeitigem Stand der Wissenschaft keine als unbedenklich geltende Konzentration gibt. Die Angabe soll das Risiko vermindern, kann Gesundheitsbeeinträchtigungen jedoch nicht komplett ausschließen.
In der Grenzwerteverordnung sind MAK- und TRK-Werte als Tagesmittelwert, Jahresmittelwert und/oder Kurzzeitwert festgelegt.
Typische Gase, die in diesem Bereich überwacht werden, sind beispielsweise Ammoniak, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Chlor, Chlordioxid, Blausäure, Schwefelwasserstoff, Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid, Phosphin oder Schwefeldioxid.
Zum Erkennen von brennbaren und toxischen Gasen in der Umgebungsluft werden Eingasmessgeräte oder Multigasmessgeräte eingesetzt. Zum Erkennen von Sauerstoffmangel oder -überschuss kommen Eingasmessgeräte zum Einsatz. Es gibt Multigasmessgeräte, die mehrere Gase gleichzeitig messen können. Mit maximal fünf bis sechs Sensoren messen und erkennen sie gleichzeitig Pentan, O2, CO, H2S und CO2.